Als wir am Samstag in Fürstenberg eintreffen empfängt uns typisch deutsches Regenwetter. Die Hausboote von Revier Charter liegen im strömenden Regen am Steg in der Marina Röblinsee und wir denken noch „na das kann ja heiter werden“, als um 13h die ersten Chartergäste fröhlich den Kopf durch die Tür des Basisbüros stecken und sich quietschvergnügt anmelden! Ok, die erste Hürde ist geschafft, das Wetter scheint keine miese Stimmung hervorzurufen. Im Gegenteil, wir werden förmlich von der Neugier unserer „Kochschüler“ überrannt. Was wird gekocht, wann kommen die Lebensmittel, welche Weine habt ihr ausgesucht, gibt’s auch was Vegetarisches, wurde an die Männer gedacht, die ja nur seltenst auf Fleisch verzichten wollen und gibt’s denn überhaupt das richtige Kochequipment an Bord, dass man für die (aufwendige) französische Küche benötigt?
Die Fragen prasseln nur so auf uns ein und wir schlagen der Situation ein Schnippchen, indem wir allen Gästen erstmal ein Glas Champagner reichen! Französischen versteht sich! Extra von Isabelle Ventelou im Rahmen eines Familienbesuches aus Frankreich importiert.
Gegen 16h trifft eine Lieferung Lebensmittel für unseren Kochkurs ein, während die ersten Crews bereits die Supermärkte in Fürstenberg stürmen um sich für die kommenden Woche entsprechend ihrer persönlichen Bedürfnisse einzudecken. Bevor wir um 19h das erste gemeinsamen Treffen einberufen, haben bis auf zwei Nachzügler alle Gäste ihre Boote bezogen und die Einkäufe verstaut. In einem 30minütigen Briefing lüften wir das Geheimnis um unsere Speisekarte und stellen die Gerichte für die kommende Woche vor, besprechen eine flexible Fahrroute, beantworten die letzten Fragen und entlassen schließlich unsere Gruppen in einen entspannten ersten Abend an Bord der Hausboote. Es dauert nicht lange und die ersten Sekt-, bzw. Kronkorken knallen und ein aufgeregtes, aber gedämpftes Gemurmel wabert über den Röblinsee.
Nachdem am Sonntag die letzten Gäste auf ihren Booten eingecheckt haben, heißt es nach dem ersten Frühstück an Bord: ran an den Backofen! Auf dem Speiseplan steht heute ein „Provenzalisches Brathähnchen mit Tapenade“. Dahinter verbirgt sich ein mit Olivenpaste gefülltes und eingepinseltes Huhn, welches in einer Auflaufform, zusammen mit Kartoffeln, 2 Stunden im Backofen schmoren muss.