Törnbericht Griechenland 2020

Charterweek Griechenland 2020

20. BHC - Blue Horizon Cup in den Kykladen / 10. - 17. Oktober 2020

powered by Greek Isles Yachting

BHC Ergebnisse 2020
Mykonos oder Monemvasia?
Die Teilnehmer hatten über das Routing abgestimmt und der Sieger war…

…hhm, was sollen wir sagen? Es gab keinen!?
Falsch, es gab zwei: Mykonos und Monemvasia!

Der 20. BHC - Blue Horizon Cup stand zunächst ganz im Zeichen von Wind und Wetter, denn das Votum unter zahlreichen Teilnehmern hat zu keiner klaren Entscheidung geführt. Schien es zunächst als würde Mykonos das Rennen machen, holte Monemvasia kurz vor Abstimmungsende rasant und deutlich auf, bis schließlich beide Ziele die gleiche Anzahl an Stimmen aufweisen konnten und das Votum somit ein Unentschieden erzielte. Aufgrund dessen wollten wir  also die finale Abstimmung dem meteorologischen Bedingungen am Starttag überlassen - doch dann kam alles anders!

Das Corona-Virus hatte uns in 2020 vor ganz besondere Herausforderungen gestellt. Das ganze Jahr über mussten wir die Situation mit unruhigen und gemischten Gefühlen beobachtet, bis wir schließlich doch erleichtert waren, als das Startdatum immer näher rückte und die Situation in Griechenland so gut war, dass wir das Event realisieren konnten.

Jedoch konnte schlussendlich weder das Routing nach Monemvasia, noch das Routing nach Mykonos realisiert werden. Während wir nach Monemvasia ausschließlich unter Motor hätten fahren müssen, fiel das Routing nach Mykonos dem Corona-Virus zum Opfer. Denn auf der Insel grassierte das Virus so stark, dass Mykonos aus gesundheitlichen Gründen, und auch zum Schutz der teilnehmenden Crews keine Option für uns war. Auch wenn Griechenland hervorragend aufgestellt war und wir Regeln & Richtlinien aufgestellt hatten, war es uns besonderns wichtig keinerlei Risiko einzugehen.
Also wurde kurzerhand umgeplant und es ging via Kithnos, Serifos uns Sifnos nach Siros und via Kea zurück nach Athen.

Aber bevor es überhaupt nach Athen, bzw. an Bord der Yachten gehen konnte, waren 2020 ganz besondere Vorbereitungen nötig - die erste Herausforderung lag bereits bei der Einreise. Denn Griechenland hat ein Verfahren auf den Weg gebracht, welches mittels eines QR-Codes eine mögliche, stichprobenartige PCR-Testung am Flughafen anordnet.

Und so lief die Einreise nach Griechenland in Zeiten von Corona:


Die Einreise mit dem voher online beantragten QR-Code war in der Tat recht unproblematisch. Obgleich auch wir etwas nervös waren was die stichprobenartigen Testungen am Airport Athen angeht, können wir sagen, ausnahmslos ALLE 45 Chartergäste durften uneingeschränkt einreisen.


Es war aber schon spannend azusehen am Airport Athen. Nach Ankunft wurde man in eine Schlange gelotst, an deren Ende drei Securitymitarbeiter in Ganzkörper-Schutzanzügen, mit Handschuhen, Maske und Visier warteten und die QR-Codes überprüften. Je nach QR-Code-Nummer werden Einreisende - wie bereits  erwähnt - stichprobenartig direkt am Flughafen auf Corona getestet. Im Durchgang zum Gepäckband standen hierfür fünf voneinander abgetrennte Kammern für Testungen bereit. Das Erscheinungsbild erinnerte ein bisschen an eine Notaufnahme.

Der QR-Code enthält eine mehrstellige Nummer, diese wird aufgrund der vorherigen Antworten auf die Fragen im Anmeldeformular erstellt. Essentiell hier ist insbesondere die Frage nach dem Aufenthalt in den letzten 14 Tagen vor Einreise. Daraus ergibt sich eine Risikobewertung auf einer Nummernskala, die dann u.U. zur stichprobenartigen Testung führt. Sollten Einreisende am Flughafen getestet werden, sind Sie angehalten sich umgehend an ihren Bestimmungsort, und dort in eine 24stündige Quarantäne zu begegeben, bis das Testergebnis vorliegt. Erst im Falle eines negativen Testergebnisses ist es gestattet seinen Aufenthalt wie geplant fortzusetzen. Aber auch auf diese Szenario wären wir im Ernstfall vorbereitet gewesen.


Für die Crews, die bereits früher angereist waren ging es zunächst vom Flughafen ins Hotel. Bereits im Vorab gebuchte Flughafentransfers wurden in Minibussen durchgeführt. Es galt natürlich Maskenpflicht, welche auch von den Fahrern eingehalten wurde, die zusätzlich sogar mit Handschuhen unterwegs waren! Im Hotel musste am Check-In ein Gesundheitsfragebogen ausgefüllt werden, der ähnlich aufgebaut war wie der Fragebogen für den Antrag des QR-Codes:


* fühlen Sie sich schlecht, bzw. gesund

* haben oder hatten Sie in den letzten 14 Tagen Schüttelfrost, Fieber, Husten, Schnupfen, Heiserkeit etc.

* warum sind Sie nach Griechenland eingereist

* wo halten Sie sich in Griechenland auf

* wo halten Sie sich nach Ihrer Reise in Griechenland auf


Und es wurde Fieber gemessen! Alles im grünen Bereich und somit war dann auch - dachten wir - alles erledigt.


Aber: das Prozedere aus dem Hotel setzte sich auf den Charteryachten fort! Auch waren Reisende/Chartergäste angehalten einen Gesundheitsfragebogen auszufüllen, mitzuführen und während des Törns jeden Tag Fieber zu messen und zu protokollieren - entsprechende Formulare wurden am Stützpunkt ausgehändigt! Zudem standen auf den Yachten Covid19-Notfall-Boxen zur Verfügung. In diesen befanden sich: ein Infrarot-Fieberthermometer, Handschuhe, ein Pulsmessgerät, Desinfektionsmittel im Überfluss (flüssig und in Tuchform) und natürlich Masken. Darüber hinaus auch eine Liste mit sämtlichen Meldestellen und Telefonnummern für den Ernstfall.


In Griechenland allgemein haben wir die Situation im Oktober 2020 deutlich ruhiger und entspannter empfunden als in Deutschland. Was aber in keinster Weise mit Vernachlässigung zu tun hatte! Im Gegenteil!! Egal wo man hingekommen ist, überall wurde penibel auf Hygiene geachtet. Straßenbahn, Bus, Supermarkt, Kiosk, Hotel, Restaurant - das Personal war ohne Ausnahme mit Maske und z.T. Handschuhen unterwegs. Auf den Inseln herrschte zu dieser Zeit eine noch striktere Umsetzung des Ampelsystems. Sobald der 2. Infizierte auf einer Insel registriert wurde, sprang die Ampel auf Gelb. Bedeutet: Maskenpflicht im Freien! Bei Rot - ab 4 registrierten Infektionen - galt zusätzlich Sperrstunde, ab 23h.

Die Tische in den Restaurants wurden nur mit max. 6 Personen besetzt und die Abstände dazwischen waren, im Vergleich zu den Vorjahren (insbesondere im Cafe DiaNoche in der Marina Alimos) enorm vergrößert worden - nämlich auf 2m!

Share by: